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apple m1

Im Juni 2020 verkündete der amerikanische Softwaregigant Apple eine große Überraschung. Noch im gleichen Jahr sollte der erste eigene Prozessor von Apple auf den Markt kommen. Im November 2020 war es dann soweit. In den beliebten Apple MacBooks ist der eigene Chip M1 verbaut.

Nach 15 Jahren endet die umfassende Zusammenarbeit mit Intel. Das Unternehmen aus Cupertino setzt fortan auf die eigene Entwicklung von Chips für einige MacBooks. Doch wie schnell ist der M1 Chip von Apple im Vergleich zu den Intel-Modellen?

Auftragsfertigung im TSMCs 5nm-Verfahren

Die Fertigung des M1 Chips von Apple basiert auf dem 5nm-Verfahren von TSMC. Dabei handelt es sich beim M1 um den ersten Chips überhaupt, der in 5nm gefertigt ist und in Laptops zum Einsatz kommt. Apple konzentriert sich lediglich auf die Entwicklung des Prozessors und überlässt die Fertigung im gewohnten Stil einem Spezialisten. Das Unternehmen selbst bezeichnet den eigenen Chip als schnellsten Prozessor der Welt.

Demgegenüber setzt Intel immer noch auf eine eigene Chip-Produktion. Mittlerweile denken die Verantwortlichen des US-amerikanischen Giganten jedoch darüber nach, erstmals in der fünfzigjährigen Firmengeschichte die Fertigung outzusourcen. Demgegenüber produziert Intel immer noch in der 10nm- bzw. 7nm-Fertigung.

Mehr Kerne für mehr Geschwindigkeit

In der Vergangenheit war beispielsweise der Intel Core i3-8100 B mit vier Kernen aus der Coffee Lake-S Serie in den Macs von Apple verbaut. Mit dem M1 setzt Apple auf mehr Geschwindigkeit und Performance. Der M1 enthält vier Firestorm-Kerne, die für High-Performance stehen.

Zudem gibt es vier Icestorm-Cores, die für eine energieeffiziente Funktionsweise sorgen. Die Kombination der acht Kerne steht für einen niedrigen Energieverbrauch, der mit x86-Prozessoren nicht möglich ist. Die Taktrate des Apple M1 beträgt 3,2 GHz.

Die ARM-Kerne von Apples M1 können zudem auf gemeinsame L2-Cache zugreifen, um die Performance zu erhöhen. Bei den vier Firestorm-Kernen sind es 12 MB, bei den vier Icestorms 4 MB.

Benchmark-Vergleich Intel vs. Apple

Die Benchmark-Website Geekbench hat erste Ergebnisse zur Performance des Apple M1 veröffentlicht. Der Chip des MacBooks kommt auf einen Single-Core-Score von 1687 Punkten und erreicht einen Multi-Core-Score von 7433 Punkten. Zum Vergleich kann der im MacBook Pro verbaute Prozessor Intel Core i9 lediglich 1096 Punkte Single-Core und 6870 Punkte Multi-Core erreichen. Die Taktrate ist vergleichbar.

Somit erreicht der M1-Chip eine schnellere Geschwindigkeit als das im MacBook Pro verbaute Intel-Pendant. Diese theoretischen Werte dürften sich bestätigen, da die Entwicklung des M1-Chip in Eigenregie für eine bessere Abstimmung mit den Systemkomponenten des MacBooks sorgt.

In einem weiteren Benchmark-Vergleich duelliert sich der Apple M1 mit Produkten von Intel und AMD. Im Single-Core überholt der Apple Chip viele AMD-Produkte. Der M1 muss sich jedoch dem Tiger-Lake-U-Chips von Intel geschlagen geben. Der Core i/-1165G7 erzielte die besseren Werte.

Sofern die jeweilige Anwendung mit mehreren Rechenkernen umgehen kann, ist ein Multi-Core-Vergleich entscheidend. Immer mehr Programme können mit mehreren Rechenkernen umgehen. Die aktuelle CPU-Generation von AMD schlägt die M1-Chips, mit dem Intel Core i7-10850H bewegt sich der Apple-Prozessor auf einem vergleichbaren Niveau. Allerdings wurde der Intel-Chip noch im 14 nm-Verfahren gefertigt, sodass Intel Apple in Zukunft wieder überholen könnte.

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Apple und Intel – wer gewinnt den Vergleich?

Mit dem M1-Chip hat sich Apple auf unwägbares Terrain vorgewagt. Dennoch scheint es, dass die Entwickler des wertvollsten Unternehmens der Welt eine gute Arbeit gemacht haben. Der Apple M1-Prozessor bewegt sich auf Augenhöhe mit den Chips der erfahrenen Spezialisten.

Zudem bekommen Interessierte Soft- und Hardware fortan aus einer Hand, was sich insbesondere bei nativen Produkten positiv auf die Performance auswirkt. Bei der Softwarelösung von Drittanbietern sieht dies anders aus. Die Programmstarts dauern dann regelmäßig länger, da die Technologie Rosetta 2 für die Ausführung von Software, welche für x86-CPUs entwickelt wurde, zuständig ist.

Erfahrungsgemäß wird sich dieses Problem im Laufe der Zeit erledigen, wenn immer mehr Drittanbieter und Unternehmen die Apple-Chips Anforderungen implementieren.

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